Wohnprojekt Quartier Ost kurz vor dem Einzug!
Vom Frühstückstisch über den Traum aus Pappe bis zum fertigen Haus (und darüber hinaus …)
27.07.2020 von Claudia (Wohnprojekt Quartier Ost)
Ein langer Weg liegt hinter uns:
Es begann im Mai 2014. An einem Küchentisch. Erst 2 Frauen, dann 3 Frauen und dann 4 Frauen. Beginnt eigentlich jedes Wohnprojekt an einem Küchentisch?
Versammlungsorte ausmachen, Einladungen an Interessierte formulieren, Flyer entwerfen, erste Konzepte diskutieren, eine Rechtsform, einen Namen, ein Logo für die entstehende Gruppe suchen, Informationsabende mit Ort, Zeitpunkt, „Tagesordnung“ organisieren, eine Beraterin in Anspruch nehmen: Martina Buhl!
Und natürlich der obligatorische Stammtisch für Interessierte – der erste fand im Dezember 2014 statt.
Im April 2015 fanden erste Gespräche mit der Freien Scholle statt, die im April 2016 in einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Freien Scholle und dem inzwischen gegründeten Verein Quartier Ost mündete. Jetzt konnte eigentlich nichts mehr schief gehen.
Letztlich ist es auch nicht schief gegangen, nur einige kleinere und größere Rückschläge mussten verkraftet werden, zuletzt im Frühjahr 2018. Das war für alle Beteiligten nicht einfach, aber es hat sich gelohnt: Grundsteinlegung im August 2018, seitdem ging und geht es mit dem Bau kontinuierlich voran!
Zwischendurch auch immer wieder Treffen mit dem Netzwerk Bielefelder Wohnprojekte. Hier konnten wir von den Erfahrungen anderer Wohnprojekte profitieren, so manchen Frust, aber auch unsere Erfolgserlebnisse teilen.
In all den Jahren wurden unzählige Plena und Arbeitsgruppen zu allen Fragen rund um ein Wohnprojekt abgehalten. Und natürlich – das Allerwichtigste in einem Wohnprojekt – ebenso viele Gespräche mit Interessierten geführt. Viele Menschen sind gekommen, viele sind auch wieder gegangen, manche sind auch gegangen und dann doch wiedergekommen.
Und nun sind wir 31 Erwachsene und 10 Kinder und stehen kurz vor dem Einzug. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht jemand von uns zur Baustelle fährt und von den letzten Entwicklungen dort berichtet und aktuelle Fotos schickt. Wir alle können es kaum erwarten.
Parallel haben wir auch schon die Aufgaben verteilt, die sofort mit Einzug entstehen (z.B. Innen- und Außenreinigung, Bewirtschaftung Gemeinschaftsraum, Belegung Gästezimmer, …. , ja und auch Streitschlichtung). Die Teams sind schon fleißig dabei, das alles vorzubereiten.
Am 17. August ist es dann so weit: Wir bekommen unsere Wohnungsschlüssel!
Ein langer Weg, getragen von Menschen, die sich nie entmutigen ließen und immer weitergemacht haben. Und die nun sehr stolz und glücklich sind und sein dürfen! Das, was am Küchentisch im Mai 2014 nicht mehr als eine großer Traum war, wird im August 2020 Wirklichkeit!
Und ein langer Weg liegt vor uns:
Wir werden uns einrichten – in unsere Wohnungen und in eine Gemeinschaft. Wieder wird es Plena, Arbeitsgruppen, Krisen und Erfolgserlebnisse geben.
Aber anders: “Die Wohnphase ist etwas ganz anderes als die Planungs- und Bauphase”, sagen die Netzwerker. Und wir verlassen uns darauf, dass sie auch in dieser Phase verlässliche Ratgeber sind!
…. auf eine gute Zukunft!”